»Wo immer es geht, sich für den Frieden einzusetzen«
Am vorletzten Sonntag vor dem ersten Advent wird der Volkstrauertag begangen. Bundesweit finden an diesem Tag Gedenkveranstaltungen und Gottesdienste statt, um an die Opfer von Krieg, Gewalt, Vertreibung, Flucht und Verfolgung zu gedenken. So fand in Hoyerswerda am vergangenen Sonntag, den 17.11.2024 eine Gedenkfeier am Ehrenhain in der Neustadt statt.
Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Stadt Hoyerswerda und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Regionalverband Hoyerswerda-Elsterheide gefolgt. Aufgrund der Wetterbedingungen entschied man sich, die feierliche Gedenkstunde ins Martin-Luther-King-Haus zu verlegen. Die Gedenkworte sprachen Superintendant i.R. Friedhart Vogel sowie Diakon Bernhard Matko. Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh verlas das Totengedenken in der aktualisierten Textfassung ab 2021. Einen weiteren Beitrag steuerten Schülerinnen der Christlichen Schule Johanneum bei.
In seiner Ansprache erinnerte Friedhart Vogel an die kriegerischen Auseinandersetzungen der jüngsten Zeit, wie dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 und dem Angriff der radikal-islamischen Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel. „Die Lehren und Schrecken des ersten und zweiten Weltkrieges und alle Friedensbeteuerungen haben die Menschen und Völker nicht davon abgehalten, weiter Krieg zu führen.“ Kriegsgräberstätten wie diese am Martin-Luther-King-Haus oder jene in Nardt könnten zwar keinen Krieg verhindern, doch seien sie die ständigen Mahner zum Frieden.
„Der Volkstrauertag mahnt uns, wachsam zu sein und jeglichen Ansätzen von Menschenverachtung und Hass, Gewalt und Ausgrenzung, Terror und Krieg entgegenzusehen. Darum ist ein solcher Tag um der Mahnung, um der Zukunft willen wichtig. Erinnern – Gedenken – Mahnen – Nachdenken – Umdenken. Wo immer es geht, sich für den Frieden einzusetzen und selbst Frieden zu halten, um unserer Kinder und Enkel willen“, betonte Superintendant i.R. Friedhart Vogel den immerwährenden Einsatz aller Menschen für ein friedliches Miteinander.
Die Gedenkstunde endete mit einem gemeinsamen Gebet. Anschließend fanden im Ehrenhain die Kranzniederlegungen auf der deutschen Gräberanlage und auf der internationalen Gräberstätte statt. Musikalisch würdig begleitet wurde die Gedenkfeier von den »Vielharmonikern«, eine Bläsergruppe der evangelischen Kirchgemeinde.
Der Volkstrauertag wurde 1919 durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag vorgeschlagen, um an die Opfer des Ersten Weltkrieges zu erinnern. 1922 fand zum ersten Mal eine Gedenkstunde im Berliner Reichstag statt.