Hoyerswerda

+14°C
0,65 m
WHY! Hoyerswerda Logo
Menu
Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung am 8. Mai 2025

8. Mai – Hoyerswerda vergisst nicht

Der Tag der Befreiung jährte sich in diesem Jahr zum 80. Mal. Bereits im Vorfeld wurde in verschiedenen Medien darüber berichtet, welche Bedeutung der 8. Mai in Deutschland hat, wie der Krieg in Hoyerswerda erlebt wurde und wie in anderen Ländern an das Ende des Zweiten Weltkrieges gedacht wird.

Bürgermeister Mirko Pink betonte in seiner Rede die Brisanz, die ein solcher Gedenktag in Zeiten eines seit drei Jahren anhaltenden Krieges in Osteuropa gewinnt. Die Entbehrungen und das Leid, das der Zweite Weltkrieg mit sich brachte, müssten heute – wenn Zeitzeugen und persönliche Berichte immer weniger werden – insbesondere jungen Menschen auf geeignete Weise vermittelt werden.

„Am heutigen Tag werden sich die Jugendlichen fragen: Warum stehen wir hier und was hat das mit mir zu tun? Die Herausforderung besteht darin, die Geschichte zu kennen, sie bewerten zu lernen und eine eigene Meinung und Haltung dazu zu entwickeln. Diese Haltung sollte sich im eigenen Handeln widerspiegeln“, sagte Bürgermeister Mirko Pink vor den rund 100 Teilnehmern, unter ihnen mehr als 50 Jugendliche.

Sachlich argumentieren, auf andere zugehen, zuhören, Kompromissbereitschaft zeigen, nicht extrem reagieren, stets Maß und Mitte halten – das sei entscheidend für ein friedliches Zusammenleben, stellte Mirko Pink in seiner Rede klar. 

Romy Stötzner, Schulleiterin der Oberschule, beschrieb in ihrer Ansprache das Leid, die Zerstörung und die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Menschen, die nicht der „weißen Rasse“ angehörten oder dem Regime der Nationalsozialisten kritisch gegenüberstanden. Auch unter Jugendlichen seien heute Vorfälle zu beobachten, die nationalsozialistisches Gedankengut unverhohlen zum Ausdruck bringen. Die Reaktionen darauf seien oft erschreckend gleichmütig. Sie mahnt: „Wehret den Anfängen.“

Ein Schüler trug das Gedicht „Fantasie von übermorgen“ vor, das Erich Kästner, der den Ersten Weltkrieg als Jugendlicher selbst miterlebte, während der Zeit der Weimarer Republik schrieb. In dem Gedicht wird erzählt, wie Frauen ihre Männer, Söhne und Brüder vor dem Einzug in einen neuerlichen Krieg bewahren.

Ein zweiter Vortrag kam aus der Lehrerschaft: „Dann gibt es nur eins!“ von Wolfgang Borchert. Borchert wurde nur 26 Jahre alt, doch prägte er das Gefühl der Nachkriegszeit entscheidend mit. Sein Friedensappell von 1947 „Dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“ richtet sich an alle Völker der Welt, gleich welcher Herkunft, welchen Alters oder Berufsstandes. Es ist ein klares Bekenntnis für den Frieden.

Hintergrund:
In Hoyerswerda wird der Gedenktag von der Stadt Hoyerswerda, der RAA Hoyerswerda/Ostsachsen e.V. und dem VVN-BdA Stadtverband Hoyerswerda organisiert und zusammen mit der Stadtgesellschaft sowie Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen am 8. Mai am Ehrenhain in Hoyerswerda begangen. Die Oberschule Hoyerswerda gestaltete in diesem Jahr als kulturverantwortliche Schule das Rahmenprogramm.

Nach oben

8. Mai – Hoyerswerda vergisst nicht