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Richtfest Smart Mobility Lab 15.10.2025

Richtfest für das Smart Mobility Lab im Hoyerswerdaer Ortsteil Schwarzkollm

Am 15. Oktober 2025 wurde im Hoyerswerdaer Ortsteil Schwarzkollm Richtfest gefeiert, und das nicht für irgendein Gebäude. Mit dem Smart Mobility Lab (SML) wächst in Hoyerswerda ein Bauwerk, das Forschung, Zukunft und Wandel unter einem Dach vereint. Die imposante Halle steht inzwischen im Rohbau und zeigt eindrucksvoll, wie sichtbar der Strukturwandel in Hoyerswerda geworden ist.

Das Smart Mobility Lab ist Teil des Campus Lausitz der Technischen Universität Dresden (TUD) und soll ab 2027 als Reallabor für automatisiertes Fahren und Fliegen dienen. Doch schon jetzt beeindruckt vor allem der Bau selbst. Realisiert wird das Projekt durch das europaweit tätige Unternehmen Goldbeck, das sich auf systematisiertes, ressourcenschonendes Bauen spezialisiert hat.

Herzstück des SML ist eine rund 42 Meter hohe, stützenfreie Halle mit einer Fläche von 11.200 Quadratmetern. Im Inneren entsteht ein 100 × 100 Meter großes Testfeld mit einer lichten Höhe von 40,5 Metern – ein Raum, der so groß ist, dass er fast an einen Flugzeughangar erinnert. Ergänzt wird der Komplex um 6.500 Quadratmeter Labor- und Werkstattflächen, 3.400 Quadratmeter Büros und etwa 9.000 Quadratmeter Außenversuchsfläche, darunter eine 75 × 75 Meter große Fahr- und Landefläche für Tests im Bereich autonomer Mobilität.

Eine besondere ingenieurtechnische Herausforderung war das Dachtragwerk der Halle. Die bis zu zehn Meter hohen und 100 Meter langen Stahlbinder wurden in der Lausitz vorgefertigt, für den Transport zerlegt und auf der Baustelle wieder zusammengesetzt. Ihre Montage mit drei Großkranen und bis zu 56 Metern Ausladung war logistisch wie technisch ein Meisterstück – ein Beweis dafür, wie viel Präzision und technische Expertise in diesem Bau steckt.

Goldbeck setzt beim SML auf industrielle Vorfertigung in eigenen Werken. Die einzelnen Bauelemente werden auf der Baustelle wie in einem Baukastensystem zusammengesetzt. Das spart Zeit, Material und CO₂ und macht das Projekt zu einem Vorzeigeobjekt für effizientes und nachhaltiges Bauen. Ergänzt wird der Bau durch ein zukunftsweisendes Energiekonzept mit Geothermie, Photovoltaik, Wasserstofftechnologie, Batterie- und Feststoffspeichern sowie einem Blockheizkraftwerk. Überschüssiger Solarstrom wird in Wasserstoff umgewandelt und bei Bedarf wieder in Strom und Wärme zurückgeführt.

Die Gesamtinvestition liegt bei rund 86 Millionen Euro, finanziert überwiegend aus Strukturwandelmitteln von Bund und Land. Nach der Fertigstellung wird der Campus etwa einen Hektar Fläche einnehmen.

Das Richtfest machte deutlich, welche Bedeutung dieses Projekt für den Standort Hoyerswerda hat. Zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung waren vor Ort – darunter Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer, Landrat Udo Witschas, Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh sowie TUD-Rektorin Prof. Ursula M. Staudinger. Ihre Anwesenheit unterstrich, dass der Bau des Smart Mobility Lab weit über die Region hinausstrahlt und Hoyerswerda als Standort für Zukunft und Innovation wahrgenommen wird.

Fotos: TUD / André Wirsig

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