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Energetisches Quartierskonzept

Zurzeit bezieht Hoyerswerda seine Fernwärme aus dem Kraftwerk Schwarze Pumpe, das im Zuge des beschlossenen Kohleausstiegs bis spätestens 2038 vom Netz gehen wird. Bereits heute entwickelt die Stadt gemeinsam mit ihren Partnern Alternativen für eine zukunftsfähige Versorgung – und diese muss klimafreundlich, wirtschaftlich und sozialverträglich sein. Perspektiven der zukünftigen Wärmeversorgung in Hoyerswerda werden aktuell in einer Gesamtstrategie betrachtet und dabei gleichrangig drei Lösungsoptionen untersucht:

  • ein auf das Städtedreieck Spremberg – Weißwasser – Hoyerswerda ausgerichtetes regionales Konzept,
  • die Versorgung durch Wärmeauskopplung aus der Thermischen Abfallbehandlungsanlage (TA) Lauta und
  • die Einbindung lokaler Erzeugungsanlagen im Stadtgebiet.

Das Potential der Erzeugungsanlagen im Stadtgebiet soll durch das Quartierskonzept am Lausitzer Platz  aufgezeigt werden.

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Große Synergieeffekte im Quartier – Ein Quartierskonzept für das Modellquartier am Lausitzer Platz

Die Wärmeversorgung von Gebäuden hat einen großen Anteil am CO2-Ausstoß der Stadt. Daher wurde in Hoyerswerda ein Modellquartier ausgewählt, um neue Möglichkeiten für eine sichere und möglichst autarke Versorgung im Quartier zu untersuchen: Die Energie soll vor Ort nicht nur verbraucht, sondern künftig auch effizient und klimaschonend erzeugt werden. Und das zu verträglichen Preisen.

Im Quartier gelingt solch eine energetische Lösung am besten, wenn die Stadt mit Eigentümern und lokalen Akteuren gemeinsam einen Plan erarbeiten – ein sogenanntes Quartierskonzept.

Dabei spielen sowohl erneuerbare Energien und Energieeffizienz zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Quartier als auch die gemeinsame Planung von größeren Erzeugungsanlagen für eine übergreifende Versorgung möglichst vieler Gebäude mit Speicherlösungen eine wichtige Rolle.

Um diese Möglichkeiten zu untersuchen, erstellt die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH (VBH) für die Stadt Hoyerswerda ein Quartierskonzept für das Modellquartier rund um den Lausitzer Platz.

Welche Ziele verfolgt die Stadt Hoyerswerda mit dem energetischen Quartierskonzept?

  • Die Wärmewende hin zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung soll in Hoyerswerda einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
  • Die künftige Energieversorgung soll wirtschaftlich attraktiv und – durch Senkung des Kohlendioxidausstoßes (CO2) – ein Plus für die Umwelt und mehr Lebensqualität für die Bewohner vor Ort sein.

Was ist ein integriertes Quartierskonzept?

Das Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) „Energetische Stadtsanierung“ fördert mit dem Programmteil 432 integrierte energetische Quartierskonzepte und das Sanierungsmanagement. Seit dem Programmstart 2011 leistet die Energetische Stadtsanierung einen wichtigen Beitrag zur lokalen Umsetzung der Ziele der Energiewende in Deutschland.

Ein derart gefördertes Quartierskonzept erlaubt es, Anforderungen an energetische Gebäudesanierung, effiziente Energieversorgungssysteme und den Ausbau erneuerbarer Energien mit demografischen, ökonomischen, städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Fragestellungen zu verknüpfen.

Die vor Ort angestoßenen Prozesse sollen dazu beitragen, neben den fachlichen Ansprüchen auch die Interessen der Bürger vor Ort und ansässigen Unternehmen miteinander in Einklang zu bringen. So können integrierte, energetisch effiziente Lösungen entwickelt werden, um die CO2-Emissionen langfristig zu reduzieren und die Energie künftig klimafreundlich und bezahlbar zu erzeugen.

Weitere Informationen (Weiterleitung zu kfw.de)

Untersuchungsgebiet und Aufgabenstellung

Lageplan Quartier
Abbildung: Tilia GmbH

Das Modellquartier erstreckt sich über eine Fläche von ca.192 ha mit rund 8.000 Einwohner. Im Zentrum befindet sich der namensgebende Lausitzer Platz mit der Lausitzhalle und dem Lausitz-Center. Das umliegende Wohngebiet umfasst ca. 5.200 Wohnungen der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda und der LebensRäume Hoyerswerda. Zu den wichtigsten Unternehmen und Verbrauchern im Quartier zählen: das Lausitzer Seenland Klinikum, das Lausitzbad, die Lausitzhalle, das Lausitz-Center sowie öffentliche Bildungseinrichtungen wie z.B. das Léon-Foucault-Gymnasium, die neue Oberschule und Kindertagesstätten.

Das Konzept soll aufzeigen, welche technischen und wirtschaftlich umsetzbaren Einsparpotentiale z.B. durch die Sanierung des Gebäudebestandes sowie bei der Neuordnung der Wärmeerzeugung im Quartier bestehen. Dafür wird eine umfassende Bestands- und Potentialanalyse durchgeführt. Auf dieser Grundlage werden konkrete Szenarien und Maßnahmen entwickelt, die unterschiedliche Lösungsvarianten einer neuen Wärmeversorgung für das Quartier aufzeigen.

Von Beginn an begleiten die wichtigsten Akteure im Quartier, unter anderem die Stadtverwaltung mit den kommunalen Unternehmen, Großverbraucher und Gebäudeeigentümer, sowie weitere Experten die Konzepterarbeitung.

Warum dieses “Modellquartier am Lausitzer Platz“?

Typische Verbrauchsstrukturen
Als Modellquartier wurde ein Quartier ausgewählt, das möglichst viele Anwendungsfälle und damit typische Energieverbrauchsstrukturen beinhaltet.

Große Energieverbraucher
Im Modellquartier befinden sich Gebäude mit hohem Energieverbrauch, z.B. das Lausitzer Seenland Klinikum, das Lausitzbad, die Lausitzhalle und das Lausitz-Center Hoyerswerda. Diese bieten ein hohes Energieeffizienzpotenzial, das untersucht werden soll.

Hohe Übertragbarkeit
Entsprechend der Ergebnisse der Untersuchung soll die Übertragbarkeit auf weitere Quartiere in der Stadt geprüft werden.

Wird das Quartierskonzept gefördert?

Die Förderbank KfW unterstützt mit ihrem Programm 432 die Erstellung des Quartierskonzepts mit 65%.

KFW Förderbutton

Wie lange dauert die Erarbeitung des Konzepts?

Von März bis Dezember 2021 wird das Konzept durch die VBH mit fachlicher Unterstützung des Unternehmens Tilia aus Leipzig erstellt. Das Unternehmen bringt umfassende Expertise im Bereich Energie und Umwelt ebenso wie Erfahrung bei der Planung, Errichtung und Betriebsführung von Energieinfrastrukturen mit. Zudem ist Tilia seit Jahren in der Region Ost-Sachsen und Lausitz aktiver Partner von Kommunen und Versorgungsunternehmen.

Was passiert nach der Konzepterstellung?

Das Konzept soll nach Fertigstellung Ende 2021 den städtischen Gremien als Entscheidungsgrundlage für eine zukünftige Wärmeversorgung des Stadtteils dienen und im Weiteren als Planungshilfe für eine quartiersbezogene Investitionsplanung für Energieerzeugung, Energieinfrastruktur und Energieverbrauch. Abschließend wird die Übertragbarkeit auf weitere Stadtteile geprüft.

Mit einem weiteren Förderbaustein der KFW, dem Sanierungsmanagement, bekommt die energetische Stadtsanierung nach der Konzepterstellung ein Gesicht vor Ort. Das Management soll im Anschluss die Maßnahmen des Konzepts zügig auf den Weg bringen und für die Stadt umsetzen.

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gern.

 

 

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