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Winzerbrunnen festlich eingeweiht

Nur die Besten bekommen ein Denkmal und nur wenigen ist es beschieden, dieses selbst mit einweihen zu dürfen. Die langjährige Bürgermeisterin und spätere Ortsvorsteherin von Schwarzkollm, die Erfinderin der Krabat-Mühle Gertrud Winzer dufte ihres gestern gemeinsam mit Oberbürgermeister Stefan Skora enthüllen. Zu Recht nennt man Gertrud Winzer die „Mutter der Krabat.Mühle. Ihre Verdienste um den Ortsteil und um den heutigen Touristen-Hotspot unbeschreiblich. Oberbürgermeister Stefan Skora versuchte in seiner Rede, die wichtigsten zu nennen. Er sagte: „Frau Winzer hat die Entwicklung der Krabat-Mühle von der ersten Idee bis zur Umsetzung maßgeblich gestaltet. Sie hat der sorbischen Bevölkerung in der Hoyerswerdaer Region neue Bedeutung gegeben. Sie hat den Tourismus vorangebracht, sie hat Kinder und deren Eltern für das Lesen begeistert. Ihr verdanken wir im Prinzip den Krabat-Film, mindestens auch ein Buch – und außerdem viele, viele Plinse.“

Die Idee, die Schwarze Mühle wiederzubeleben, geisterte lange durch Gertrud Winzers Kopf. Sie war aufgrund der großen Nachfrage von oftmals weit gereisten Besuchern entstanden, die von der Sage um den Zauberlehrling Krabat nach dem Roman von Otfried Preußler gehört oder gelesen hatten. Sie wollten den Schauplatz dieser Geschichte in der realen Welt erkunden. Gertrud Winzer kannte den Schriftsteller Otfried Preußler. Er hatte Schwarzkollm im Jahr 1986 zum ersten Mal besucht und fand statt der Krabat-Mühle nur eine schöne grüne Wiese vor. Nichts erinnerte an Krabat. Spätestens nach der Wende war Gertrud Winzer klar: Das muss, das wird sich ändern! Inspiriert von den Besuchern und vor allem dank der enthusiastischen Schwarzkollmer, mit Gertrud Winzer an der Spitze, begann im Juni 2006 eine wohl einmalige Baugeschichte. Bereits 2006 lockte das Baugeschehen, damals noch maßgeblich von reisenden Wandergesellen realisiert, rund 2.000 Besucher nach Schwarzkollm. Im Jahr 2012 besuchten mehr als 33.000 Gäste aus ganz Deutschland sowie aus Japan, der Schweiz, England und den slawischen Ländern diesen Ort. Tourismus in der Region erfuhr einen unglaublichen Aufschwung, es wurden erste neue Arbeitsplätze geschaffen. Im Jahr 2016 stieg die Besucherzahl auf rund 40 000. Die Buttermilchplinsen der Schwarzkollmer Frauen – und natürlich auch von Gertrud Winzer – die anfangs am Wochenende und lange Zeit später im Ehrenamt schließlich sogar täglich gebacken wurden, waren bald so legendär, wie die Mühlengeschichte selbst.

Seit 2012 finden jährlich im Sommer Theatervorstellungen unter freiem Himmel statt. Die Idee hatte natürlich Gertrud Winzer. Sie wollte hier „so etwas wie die Störtebecker-Festsspiele haben. So wurden die Krabat-Festspiele erfunden – und sie wurden immer besser. Heute sind die Karten für alle Veranstaltungen innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Seit 2017 arbeitet die Krabat-Mühle als gGmbH mit dem Geschäftsführer Tobias Zschieschick an der Spitze. Er war es, der die Idee für den Dank an die Mutter der Krabat-Mühle hatte. Eine Gertrud-Winzer-Brunnenfigur sollte auf dem Gelände einen Platz finden. Harald Lukschanderl gestaltete eine Bronzefigur, die Gertrud Winzers ungeteilte Zustimmung findet. Füttert man die Plastik mit einem Euro, erklingen sorbische Lieder. Viele private Spender trugen zur Umsetzung dieses Projekts bei. Professionell unterstützt wurde das Vorhaben über die 99-Funken-Crowdfundin -Aktion der Ostsächsischen Sparkasse. Während der Einweihung am gestrigen Tag gab es noch einmal 2000€ von der Ostsächsischen Sparkasse.

Und dann wurde gefeiert – am Brunnen vor dem Tore, mit Gertrud Winzer, mit dem Künstler Harald Lukschander,l mit den Sponsoren und mit vielen, vielen Freunden.

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Winzerbrunnen festlich eingeweiht