Fall Faisal R.: Stadt Hoyerswerda zeigt sich erschüttert über Vorgehensweise
Der Fall des in Hoyerswerda lebenden Faisal R. macht Schlagzeilen, die uns als Stadt sehr betroffen machen: Bei einem Besuch im Gesundheitsamt, das zum Landkreis Bautzen gehört, wurde er von der Polizei festgenommen, um ihn – wie es heißt – einer Abschiebung zuzuführen. Faisal R. ist in Hoyerswerda bekannt, gut integriert und engagierte sich für ein gutes Zusammenleben. In Stellungnahmen und Medienberichten wird der Eindruck erweckt, dass dieser Vorgang in der Verantwortung der Stadt Hoyerswerda liegt. Dies ist nicht der Fall. Das Gesundheitsamt gehört zum Landkreis Bautzen, den Polizeieinsatz verantwortet die Landesdirektion.
Die Stadt Hoyerswerda hat aus den ausländerfeindlichen Ereignissen des Jahres 1991 gelernt und steht seit Jahren für eine offene Willkommenskultur. Menschen, die zu uns kommen und sich hier eine berufliche und private Perspektive aufbauen wollen, sind uns wichtig. Wir sind von den Berichten ebenso überrascht und verstört wie viele andere. Aktuell sind wir dabei, den Sachverhalt zu klären. Wenn er sich so oder ähnlich verhält wie bisher berichtet, distanzieren wir uns nachdrücklich davon. Niemand darf zum Zwecke der Abschiebung überrumpelt werden. Dies widerspricht nicht nur dem Landesrecht, sondern auch den Menschenrechten. Wir wollen, dass auch jene, die unser Land möglicherweise wieder verlassen müssen, würdevoll behandelt werden.